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Große Entertainer

Belle And Sebastian

Köln, E-Werk
11.05.2006

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Belle And Sebastian
Gerade ist das neue Album "The Life Pursuit" erschienen, und Belle And Sebastian feiern dies mit einer ausgiebigen Europatour. Auch wenn so mancher Langzeitfan der Band das Album eher kritisch betrachtet, so müssten bereits bei Beginn des Konzertes alle zweifelnden Gedanken verflogen sein. Denn spätestens, wenn Stuart Murdoch singt "My brother had confessed that he was gay, it took the heat off me for a while", muss man diese Band lieben. Richtig, sie fangen an mit "The State I Am In", dem ersten Stück ihrer ersten Platte.
Was folgt, ist alles andere als lediglich die Präsentation eines neuen Albums. Vielmehr spielen Belle And Sebastian ein Best Of bestehend aus längst vergessenen Frühwerken ("Electronic Renaissance"), zu Unrecht nur als B-Seiten veröffentlichten Liedern ("The Loneliness Of A Middle Distance Runner") und Höhepunkten aus allen Schaffensphasen (von "Dog On Wheels" bis "I'm A Cuckoo"). Natürlich dürfen auch die Stücke von "The Life Pursuit" nicht fehlen, die immer wieder geschickt in die Setlist eingestreut werden, und von denen besonders "We Are The Sleepyheads" live ganz neue Qualitäten entfaltet. Das Konzert wird aber nicht nur durch die hervorragende Songauswahl getragen - entscheidend ist vor allem die Spielfreude der bestens gelaunten Band. Wer hätte vor zehn Jahren erwartet, dass sich hinter dem öffentlichkeitsscheuen Künstlerkollektiv solch große Entertainer verbergen? Sänger Stuart Murdoch sucht bewusst die Nähe zum Publikum. Da ihm der obligatorische Graben zwischen Bühne und Konzertbesuchern zu groß erscheint, klettert er während "Piazza, New York Catcher" sogar herunter und singt das Lied auf der Absperrung sitzend. Aber damit nicht genug: Das Lied wird abgebrochen, und das Publikum wird gebeten, sich auf den Boden zu setzen. Dieser Bitte kommen, trotz des beschränkten Platzes im gut gefüllten E-Werk, auch fast alle nach, und so kann man für einen Moment vergessen, dass in diesem Moment eine doch recht bekannte Band in einer großen Halle spielt und die Wohnzimmeratmosphäre genießen. Aber auch sonst überträgt sich der Spaß, den Belle And Sebastian auf der Bühne haben, auf das Publikum. Es gibt zwischen jedem Lied zahlreiche Instrumentenwechsel zu beobachten, und Stevie Jackson, der die meiste Zeit die Gitarre bedient, darf gleich zweimal als Sänger aktiv werden ("The Wrong Girl" und "To Be Myself Completely"). Die helle und abwechslungsreich bunte Bühnenbeleuchtung unterstützt dann auch den Eindruck, den man das ganze Konzert über nicht aus dem Kopf bekommt: Diese sieben Menschen sind zu einer Band zusammengewachsen, die sich nicht verstecken muss und der die Freude an dem, was sie tut, deutlich anzusehen ist.
Über das Album mag man geteilter Meinung sein - aber dass Belle And Sebastian im Moment mit ihrer Liveperformance zur Höchstleistung auflaufen, daran kann an diesem Abend keiner der Besucher auch nur den geringsten Zweifel haben.

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Surfempfehlung:
www.belleandsebastian.co.uk
de.wikipedia.org/wiki/Belle_and_Sebastian
www.belleandsebastian.com
en.wikipedia.org/wiki/Belle_&_Sebastian
Text: -Christina Ocklenburg-
Foto: -Christina Ocklenburg-


 
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