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Konzert-Bericht
 
Kruzifix und Foxy Lady

W:O:A 2005, 1. Teil

Wacken, Festivalgelände auf der Wiese
04.08.2005

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Wacken 2005
[In Kooperation mit popfrontal.de]

Obwohl das diesjährige W:O:A vom tragischen bis ironischen Tod eines Konzertbesuchers überschattet worden war (ein 37 Jahre alter Mann fiel in der Nacht auf Freitag alkoholbedingt rückwärts gegen einen vorbeifahrenden Rettungswagen und erlag im Krankenhaus den dabei erhaltenen schweren Kopfverletzungen. Nach Angaben der Polizei war das Ambulanzfahrzeug mit Schrittgeschwindigkeit über das Gelände gefahren.) und obwohl das Wetter nicht wesentlich schlechter hätte sein können, bleibt es doch als das bislang Schönste selbst Erlebte in Erinnerung. Die Anfahrt bleibt ja selbst wenn es nicht unausgesetzt kübelt, für Mitteldeutsche immer ein Schlauch, doch wenn dann endlich die erste Möwe mit Bandlogo-bestickter Kutte im Helmvisier auftaucht, glaubt man zu wissen, dass es sich wieder gelohnt hat. Und auch die Erinnerung an diesmal sogar über zwei Stunden Anstehen für die Akkreditierung schwindet schnell.

Dabei sind Erinnerungsleistungen diesmal eigentlich ganz besonders gefragt, denn bei Dauerregen verwandelt sich nicht nur der graue Sandboden des W:O:A-Geländes in eine Art Fangopackung, sondern auch Notizzettel in Pappmaché... Sei's drum, für das Gefiepe und Gegrunze der norwegischen Gothic-Metaller von Tristania war uns vor Ort auch kein freundlicherer Kommentar eingefallen. Obwohl es Chronistenpflicht ist, anzugeben, dass Sängerin Vibeke und ihre Normannen mehr als freundlich beklatscht wurden, vor allem als sie angesichts des Wetters alte schottische Lebensweisheiten ans Publikum brachte: "Get Drunk... I am!" Genauso übrigens, wie der Hubschrauberpilot, der mit Sturzflügen aufs Gelände mehrfach den Kamikaze mimte und den Beweis antrat, dass seine Turbine lauter als sogar die gigantischen Marshall-Stacks auf der True Metal-Stage war.

Auf der nun Candlemass für Höhepunkt des ersten Wackentages sorgten: It's High Doom! Tief und unheilverkündend zieht ein Friedhofsglocken-Intro die feuchten Massen vor die Bühne, wo Oberkerze Messiah Marcolin durch ein Kruzifix-verschöntes Bühnenbild stapft und nach einer Warmlaufphase wie ein Flummi in Mönchskutte hüpft. Songs wie das flottere "Born In A Tank" (vom 2005er Output "Candlemass" - "the first new album in 17 years", wie Messiah noch missionierte) gehen aber auch gut ins Gebein, selbst wenn man sich dabei nur noch tiefer in die Matschmassen einzuwühlen droht...

Pünktlich um 20:45 Uhr betreten Oomph! komplett in weißen Stramplern gewandet die Bretter, die hier die Welt bedeuten. Ihr IndustrialMetal mit deutschen Texten lässt heute aber kaum noch erahnen, dass sich die Rammsteinchen (vgl. "Du hast" vs. Oomphs "Hast du geglaubt") mal mehr als nur etwas bei Sound und "neue Deutsche Härte"-Ansatz der Niedersachsen bedient hatten. Doch ab der ersten Nummer ("Wenn du weinst" vom aktuellen "Wahrheit und Pflicht"-Opus) kommt doch einigermaßen Stimmung auf, der sich für einige gar bis zu Strohballenpogen steigerte.

Unterdes entstand der Eindruck, dass ähnlich wie beim letzten Jahr (für die Onkelz) auch an diesem Wacken-Donnerstag recht viele Fans für einen Tag und genau eine Band angereist waren, nämlich Nightwish. Schon beim "Meet & Greet" von Tarja & Co. hatte es rekordverdächtige Schlangen gegeben und das Gelände wimmelte ab ca. 21 Uhr nur so von Nachtwisch-T-Shirt-Trägern. Trotz der inzwischen durchaus feuchtklammen klimatischen Bedingungen... Vor den süßlichen Koloratursopran-Orgien flüchtete unsereins aber zugegeben fast unmittelbar erst zu Mambo Kurt und seiner Wunderorgel (Hits, Hits, Hits. Und wie immer Mordsstimmung verbreitend.) und den Death-Thrash-Dänen von Hatesphere in der "Wet"-Zeltbühne, die sogar auch mitgröhlbare Cover wie "Bark At The Moon" von uns' Ozzy am Start hatten.

Mit dem traditionellen Feuerwerk ging die "Night To Remember" in der Tat erinnerungswürdig zu Ende...

Weiter zum 2. Teil...

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Surfempfehlung:
www.wacken.com
www.wacken.com/de/main-info/spendenaufruf
www.tristania.com
www.candlemass.net
www.oomph.de
www.nightwish.com
www.mambo-kurt.de
www.hatesphere.com
Text: -Klaus Reckert-
Foto: -Stephan Kunze-


 
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