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Konzert-Bericht
 
Gekommen, um zu bleiben

Tom Hingley

Düsseldorf, Coffy
15.04.2005

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Tom Hingley
Tausende von Menschen wie bei den Konzerten seiner kultverdächtigen alten Band Inspiral Carpets kamen an diesem Abend natürlich nicht zu Tom Hingleys Soloauftritt, doch das hatte auch niemand wirklich erwartet. Immerhin liegt die Veröffentlichung des letzten regulären Inspirals-Werks bereits elf Jahre zurück, die beiden zwischendurch erschienenen Soloalben Hingleys hatten in Deutschland keinen geregelten Vertrieb, und sein etwas breiter angelegtes Band-Comeback mit Tom Hingley And The Lovers startet auch erst Anfang Mai, wenn das Debütalbum "ABBA Are The Enemy" in Deutschland (via New Memorabilia / Broken Silence) in die Läden kommt.
Vor dem Konzert hatte Hingley Gaesteliste.de noch erzählt, dass es mitunter nervenaufreibender sei, vor acht als vor 8 000 Menschen zu spielen. Doch auch wenn es letzten Endes nur gut zwei Dutzend Fans waren, die sich im Kellergemäuer des Coffy in der Düsseldorfer Altstadt versammelt hatten, war es für Hingley wohl eher so etwas wie ein Abend unter alten Freunden. Die wurden dann auch umgehend für ihr Erscheinen belohnt, denn das gut einstündige Set bestand zur Freude aller größtenteils aus Inspirals-Nummern! Dass die auch mit nur einer Akustikgitarre und Hingleys Stimme würden funktionieren können, hatten einige vor dem Auftritt kaum glauben können - zu wichtig schien bei den Inspirals der Sound vor allem der Orgel gewesen zu sein -, doch die Sorge blieb unbegründet. Ausgestattet mit einer unfassbar einnehmenden Stimme, entfalteten die Songs auch im kargen Arrangement ihre Wirkung, ähnlich wie es ja beispielsweise der Hüsker Dü-Legende Grant Hart gelingt, nur über seine Stimme und mit vergleichsweise bescheidenen Gitarrenkünsten die alten Songs solo zu neuem Leben zu erwecken.

"Saturn 5" gab's gleich zu Beginn, gefolgt von "Dragging Me Down" und dem unerwarteten Highlight des gesamten Abends "Two Worlds Collide". Die eingestreuten Solonummern entpuppten sich als äußerst bluesig (was manche Zuschauer auf eine kleine Geduldsprobe stellte), aber Hingley holte mit netten Einlagen die Kohlen immer wieder sofort aus dem Feuer. Zum Beispiel mit der Erklärung, dass er einen Song über Courtney Love geschrieben habe, weil sie ihm mal das Feuerzeug geklaut habe ("Hole" von "ABBA Are The Enemy"), oder mit der ersten Coverversion des Abends, dem "Hippie-Segment" der Show: Da Hingley derzeit von seinem Publizisten und Ersatz-Tourmanager in einem schicken BMW herumkutschiert wird, brachte er - stilecht a cappella - doch tatsächlich Janis Joplins "Mercedes Benz", um einem weiteren süddeutschen Autobauer zu huldigen...

Mit "Joe" und dem immer wieder herzergreifend schönen "This Is How It Feels" gab es weitere Inspirals-Klassiker zu hören, bevor sich Hingley gegen Ende dann doch eher auf eigene neue Songs verlegte - schließlich ging es an diesem Abend nicht zuletzt auch darum, die Werbetrommel für eine angedachte Bandtournee der Lovers für den Herbst zu rühren. Das hielt Hingley allerdings nicht davon ab, bei den Zugaben sein Faible für unerwartete Coverversionen unter Beweis zu stellen, indem er zuerst "Ain't No Sunshine" von Bill Withers zum Besten gab, sich dann an Willie Dixons Blues-Standard "Back Door Man" versuchte und zum Schluss noch eine lupenreine Skifflenummer brachte, bei der er so hart in die Saiten griff, dass sie umgehend rissen! Natürlich war's ein ziemlich nostalgischer Abend, aber auch einer, der unterhaltsam genug war, um das Erscheinen bei der Herbst-Tournee ruhigen Gewissens empfehlen zu können. Sehen wir uns dort?

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Text: -Simon Mahler-
Foto: -Simon Mahler-


 
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